Das Fundament in dir

„Vertrauen ist eine Oase im Herzen, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.“ Khalil Gibran.

Das Fundament unseres „Seelenhauses“ ist unser Urvertrauen. Dabei  handelt es sich um ein tiefes Gefühl, geliebt, sicher und geborgen zu sein (Stelzig, 2017). Es sorgt somit für innere Stabilität und seelisches Gleichgewicht. Vertrauen gibt Mut sich den Lebensaufgaben zu stellen und nährt die Zuversicht. Vertrauen ist zudem der wichtigste Gegenspieler zur Angst. 

Lebenskrisen, wie z. Bsp. eine schwere Erkrankung führen häufig zu einem Vertrauensnotstand. Einerseits wird unser Grundvertrauen durch Krisen meist tief erschüttert und andrerseits bräuchten wir es in Krisenzeiten mehr denn je. Die Grundfesten des „Seelenhauses“ kommen hier ins Wanken, was häufig zu Angststörungen und Depressionen führt.

Die gute Nachricht ist, dass die Fähigkeit zu Vertrauen dem Menschen angeboren ist. Manfred Stelzig beschreibt in seinem Buch „Warum wir vertrauen können.“ (Stelzig, 2017), dass die menschliche Fähigkeit zu Vertrauen im psychischen Urprogramm angelegt ist. Wir tragen einen archetypischen Urvater und eine Urmutter in uns, die die beschützenden und fürsorgenden Persönlichkeitsanteile unserer Psyche darstellen. Mit bestimmten Übungen können wir lernen, diese Persönlichkeitsanteile zu nutzen, um verschüttetes Urvertrauen zurückzugewinnen und zu stärken. Die Übungen basieren auf ganzkörperlichen Erfahrungen damit sie die Gefühlsebene erreichen, so wie es auch in der Achtsamkeitspraxis der Fall ist.

In der Achtsamkeitspraxis verbinden wir uns mit „dem Tiefsten und Besten in uns“ (Jon Kabat-Zinn, 2013), wobei mit dem Tiefsten das menschliche Urprogramm gemeint ist.

Regelmäßige Achtsamkeitspraxis ist daher eine wunderbare Möglichkeit sein Urvertrauen zu stärken. Das führt zu mehr Selbstvertrauen, mehr Vertrauen in unsere Mitmenschen, einem höherem Vertrauen in die „Welt“ und ev. der Spiritualität. Mit einem gestärkten Urvertrauen geht man somit in jede Situation des Lebens gestärkter und vertrauensvoller hinein.

Auch aus der Sicht der Achtsamkeit tragen wir alles Notwendige von Anfang in uns – wir müssen uns nur mit diesem kostbaren Schatz in uns verbinden und daraus schöpfen. 

Alles ist schon da! Wir können VERTRAUEN!

Literatur

Williams. M., Kabat-Zinn, J. et al. (2013). Achtsamkeit. Ihre Wurzeln, ihre Früchte. Arbor.

Stelzig. M. (2017). Warum wir vertrauen können. Das psychische Urprogramm. Ecowin